SERVAS-Treffen in Uppsala & „From War To Peace“

Manda Björling, eine pensionierte Lehrerin aus Uppsala, war von den SERVAS-Weihnachtstreffen in Israel 2014 und „Peace in Nature„-Treffen in Umbrien im April 2015, an denen sie mit Freunden teilgenommen hatte, so beeindruckt, dass sie sich entschlossen hatte, zu einem derartigen Treffen auch in Schweden einzuladen.

Meine Gattin Birgitt und ich hatten das Glück, zu den 30 TeilnehmerInnen zu gehören, die diese Augustwoche in Uppsala erleben durften. Am Hof der Familie Mårs mit den typischen falunrot gestrichenen Holzhäusern gab es eine herzliche Willkommensparty, bei der wir mit einem abendlichen Buffet empfangen wurden.

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Unsere Organisatoren, Manda Björling und Harley Thomas, vor Mårs‘ Gartenhaus

Alle TeilnehmerInnen erhielten eine Tasche mit Hilfsmitteln für die kommenden Tage, darunter ein Namensschild, eine gelbe Signalweste, diverses Informationsmaterial und einen Druck vom Hauptplatz in Uppsala für zu Hause. Nach dem Kennenlern-Abend wurden wir auf unsere Gastgeber aufgeteilt. Birgitt und ich kamen zu einer sehr netten Familie im Süden von Uppsala: Maria, eine Kindergartenpädagogin, und Per Olof, ein Ohrenchirurg, waren uns von Anfang an sympathisch und wir sollten während dieser Woche zu Freunden werden.

In den ersten Tagen des Treffens besuchten wir unter anderem die Hügelgräber der Wikinger und das Disagården-Freiluftmuseum in Gamla Uppsala (gamla=alt), die Universitätsbibliothek Carolina Rediviva mit der gotischen Silberbibel, den Seziersaal im Gustavianum, die Kathedrale und Linnés Garten im Zentrum von Uppsala.

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Ein persönliches Highlight für mich war auch der Besuch von Linnés Hof in Hammerby, denn Carl von Linné (1707-1778) ist eine jener 10 von mir sehr geschätzten, historischen Persönlichkeiten, mit denen ich mich wirklich gerne einmal unterhalten hätte!

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Am Samstag Nachmittag versammelten wir uns zum Barbecue auf Mandas Anwesen. Auf der Wiese zwischen dem falunrot gestrichenen Haupthaus und weiteren gleichfärbigen und ebenfalls hölzernen Nebenhäusern tanzten wir zu den Klängen der Nyckelharpa und spielten und sangen miteinander:

/: Uti gröna lunden där dansar ett par
Den ena var vännen den andra var jag. :/

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An diesem Nachmittag besuchte uns auch Jonny Sågänger, der im Vorjahr wiedergewählte Präsident von SERVAS International, mit seiner Familie. In seiner Ansprache ging er auf auf die Mission von SERVAS im Allgemeinen und auf die letzten Neuerungen im Speziellen ein (Server Online, familienfreundliches SERVAS).

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Ein besonderes Erlebnis war auch die gemeinsame Fahrt mit der Dampfeisenbahn, der sogenannten „Lennakatze„, zu Mandas Jetty, ihrem Häuschen am See, wo wir auch zum Bootfahren und Schwimmen eingeladen wurden.

06_kuniobirgitmandaBirgit aus der Schweiz und Kunio aus Japan winken aus dem Abteil

Am Abschlussabend des Treffens hielt ich im falunroten Schuppen der Familie Mårs dann eine Powerpoint-Präsentation ganz im Sinne von SERVAS: „From War to Peace – SWEDEN – Upper and Lower AUSTRIA, 1618 – 2016″:08_sweden-austria

Dabei strich ich heraus, wie sich das Bild vom grausamen und gefürchteten schwedischen Krieger während des Dreißigjährigen Krieges im Lauf der Zeit zum Bild der schwedischen WohltäterInnen umwandelte. Besondere persönliche Anknüpfungspunkte waren dabei

  • die oberösterreichischen Schwedenschanzen in Oberhaag, Rading und Klam
  • dass wir jetzt direkt unterhalb der Linzer Schwedensiedlung wohnen, wo das schwedische Rote Kreuz und der schwedische Zweig von Rettet das Kind nach der großen Flutkatastrophe von 1954 insgesamt 50 Häuser für Familien stifteten, die ihr Haus in den Fluten verloren hatten.
  • das weltweit zweite Strindbergmuseum in meinem Geburtsort Saxen, weil der schwedische Dramatiker August Strindberg in den Jahren 1893 bis 1896 in Saxen und im Nachbarort Klam wohnte.

Da mein Vortrag großes Interesse hervorrief, möchte ich ihn euch auch unter http://www.servas-austria.org/report/SwedenAustria.ppsx zur Verfügung stellen.

Harley hat inzwischen auch einen Kurzfilm auf Youtube bereitgestellt: https://youtu.be/1R7zIbKQjGo

Abschließend nochmals allerherzlichsten Dank an Manda, Harley und ihre Freunde, die alles perfekt geplant hatten! Und ich bin schon gespannt, ob jemand aus dem Teilnehmerkreis – ebenso wie voriges Jahr Manda – inspiriert wurde, in den nächsten Jahren ein ähnliches Treffen wie in Israel, Umbrien und Uppsala zu veranstalten!

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