winter in the windy city

* von Heidi Schuster *

vor meiner chicago reise über die weihnachtsfeiertage/neujahr habe ich servas hosts kontaktiert – da ich mich mit meiner freundin yvonne und ihrer familie dort getroffen habe, war das hotel als unterkunft eh klar. aber ich wollte informationen abseits vom touristenpfad und ich wollte einfach servas leute treffen.

es war das erste mal für mich, daß ich hosts angeschrieben habe, ohne die bitte um übernachtung – und ich habe nur die allerbesten erfahrungen damit gemacht.
ich war positiv überrascht, daß ich kurz nach meiner anfrage so viele antworten hatte: viele tipps und auch viele einladungen.
ausgegangen sind sich dann nur drei treffen:

1. den tanzclub hätte ich ohne tom nie gefunden , obwohl er um die ecke vom hotel war. er hat yvonne und mich zum tanzen mitgenommen – livemusik und swing dance mit seinen freunden – ich habe die nacht durchgetanzt und mich sehr gut unterhalten. für yvonne war das tanzen nichts – weil sie sich kurz nach meiner ankunft in chicago eine zehe gebrochen hatte. sie hat aber tapfer mitgemacht, und wir haben beide die gesellschaft sehr genossen.
2. janet (eigentlich kein host, sondern die schwester eines servas hosts) hat eine historische wanderung durch die innenstadt organisiert. es hat geschneit und war bitterkalt (so sind die winter meist in „the windy city“, wie chikago genannt wird) und doch war es wunderschön und sehr spannend. der abschluß im neu gestalteten saal des cultural centre, umgeben von tiffany design, hat mich sehr andächtig gestimmt. es war unbeschreiblich schön.
3. und schließlich hat sich annie zum kaffeetratsch mit mir getroffen. auch im cultural centre, in der schönen halle, wo man lesen, plaudern, kaffee trinken etc. kann. wir haben uns sehr gut verstanden, viel miteinander gelacht und schreiben uns auch weiter noch.
(4. mit mike hat es leider nicht geklappt – trotz vieler telefonate und emails haben wir es leider nicht geschafft, uns zu treffen.)dank familienanschluß und der servas kontakte habe ich ein sehr „heimeliges“ gefühl abseits der touristenattraktionen gehabt. es war mein dritter besuch und noch immer möchte ich gerne zurückkommen – falls wien nicht doch noch chikago wird ;-).

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Frankoaustriakisches Minitreffen

* von Hedwig Seyr-Glatz *

Am 23. Dezember 2009 fand ein kleines, feines österreichisch-französisches Servas-Treffen im Amerlingcafe statt.

Anwesend waren Hedwig, Lorenz und Heidi aus Wien sowie Corinne aus Nantes, die mit ihrem Sohn Clement die Weihnachtswoche in der Josefstadt verbrachte. Clement ist in der Wohnung geblieben, angeblich hat er für eine Prüfung stucken müssen. Im Café wurden derweil der gute Punsch, das köstliche Essen und natürlich, wie es bei Servasianern nahe liegt, die letzten Reisen, neue Reisepläne und Servas- Aktivitäten besprochen. Und da Lorenz dabei war, kam natürlich auch der Zustand der Welt und ihre Rettung auf die Agenda.

Fest angestoßen wurde auf die eben ins Netz gestellte Servas-Austria-Homepage, deren technische Mastermindes, Mathieu und Anne-Therese, jedoch leider „out of town“ waren. Deshalb müssen wir demnächst noch ein richtiges Hochlebetreffen mit ihnen veranstalten.

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Weltweiter Marsch in Wien

* von Heidi Schuster *

bei sehr unfreundlichem wetter hat sich (leider) nur ein sehr kleines grüppchen dafür sehr singesfreudiger gleichgesinnter eingefunden. würde ich jetzt eine statistik erstellen, dann wären wir 5 servasianer ein hoher prozentsatz.
dafür haben wir uns gleich tatkräftig eingebracht: ann-theres + mathieu haben tapfer bei schneeregen das transparent von der mariahilferstraße bis zum parlament mitgetragen , eva und ich sind gleich in der ersten reihe mit fackeln nachmarschiert und haben kräftigst mitgesungen und doro hat beginn und ende der veranstaltung ebenso kräftigst unterstützt. hedwig war in gedanken bei uns und hat sogar noch angerufen – in der richtigen annahme, daß wir ziemlich durchgefroren sein müssen…

eine gute sache – mit schönen worten zum abschluß und einer wunderbaren sängerin und john lennon’s  „imagine“.

„you may say we’re dreamers
but we’re not the only ones
i hope someday you’ll join us
and the world will live as one“

und diesen gedanken zum mitnehmen.

danke doro-eva-mathieu und ann-theres für’s mitkommen – trotz des schlechten wetters und der mäßigen beteiligung war es für mich ein schönes erlebnis.

am internet und dem damit verbundenen netzwerk kommt anscheinend niemand mehr vorbei – schade, daß die organisatoren das nicht ausgenutzt haben.

liebe grüße

heidi

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Servas-Geschichten

* von Heidi Schuster *

ich bin zum ersten mal mit servas in australien/sydney in berührung gekommen – über 2 freundinnen, die von österreich in die weite welt zogen – und ich dann nachgekommen bin.

wir waren damals meist zu 3t unterwegs – und es hat meistens funktioniert, daß wir in dieser zahl die hosts besuchen konnten: so sind wir bei familien im outback zu cricketspielen und bbq eingeladen worden, haben in kleinen städten lustige spieleabende gefeiert (auch mit bbq), sind bei hosts verschiedenster altersgruppen und lebensweisen sehr gut aufgenommen worden – von der bankerfamilie mit swimmingpool zu wohngemeinschaften.

eine unserer hosts hat gemeint: daß wir das „wirkliche“ australien kennenlernen wollten – aber servas hosts sind  anders.

seit diesen erfahrungen bin ich in canada/usa/argentinien/australien/neuseeland und natürlich in verschiedenen europäischen ländern mit servas gereist – und habe die erfahrung gemacht, daß die kurzbeschreibung in den listen wirklich nur eine kurze ist. und die unterschiedlichsten und abenteuerlichsten menschen getroffen.
ich habe sehr gute freunde durch servas gefunden – lebensfreunde. und bin während dieser zeit auch immer wieder host in wien gewesen – je nach lebenssituation.
in meiner wg zeit in der neumayergassen hatten wir sehr viel besuch – und es hat uns 3 mädl’s großen spaß gemacht, den besuchern wien zu zeigen, gemeinsam zu kochen und uns auszutauschen.

und natürlich hat es immer wieder viel zu lachen gegeben!
– ein traveller aus budapest möchte mit seiner freundin bei uns übernachten – kein problem. am telefon sagt er mir noch als erkennungszeichen (wir sprechen englisch miteinander):“it’ll be easy to recognize me – i am coming with a bird.“ bird-er kommt mit einem vogel??? ok. es haben  schon die unterschiedlichsten gäste bei uns gewohnt.

der mann der mir am bahnhof gegenübersteht trägt einen bart (=beard).  beard-bird – wir müssen herzlich darüber lachen.

ein junger künstler kommt aus polen nach wien. am telefon sagt er (als erkennungszeichen): “ ich reise nie ohne meine frau!“   was auch immer das heißen soll – er hat sich als einzelner reisender angekündigt.

am bahnhof: ein junger mann wartet dort auf mich mit einer geschnitzten frauenstatue. wunderschön gearbeitet. er reist immer mit ihr.

die letzten 2 jahre habe ich viele spannenden, witzigen, interessanten gästen die stadt gezeigt, war in der oper, in konzerten, wandern, natürlich im cafè – gehört ja auch zu wien: sachertorte und cafè. ich radle sehr gerne und viel – und freue mich immer sehr über besucher mit rad. filip – der von budapest nach berlin radeln wollte und anna&mauro, die heuer schon das 2. mal da waren: prag-wien und jetzt wien-budapest.
oder guillaume: ein junger mann aus paris der unbeding in die wachau wollte (wachau-warschau)- und ich ihn fast nach warschau geschickt hätte. hört sich mit akzent fast ähnlich an.
oder yvonne aus los angeles,die im damaligen ostdeutschland an der grenze aufgehalten wurde und völlig aufgelöst zurück nach wien kam.

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Donau-Alpe-Adria in Bratislava

* von Heidi Schuster *

also: zum 3. mal habe ich an einem alpe-adria-treffen teilgenommen. und wie immer, wenn so viele leute in gruppe beisammen sind, war ich skeptisch (a bissl) – und wie immer überrascht, wie leicht es fällt, mit den servasianern zu reden, zu lachen, zu tanzen und zu singen. ich bin ganz beseelt am sonntag mit lorenz, hedi und eva  nach wien abgereist – ist ja echt nur ein katzensprung (bratislava-wien).

zuzana hat alles wunderbar in bratislava organisiert, für jeden war was dabei: wanderung, stadtführung, uriges lokal  mit slowakischen spezialitäten, geschichte der stadt, autobus – einfach alles. toll, daß doch einige servas-mitglieder aus bratislava bei den abendlichen treffen mitgemacht haben.

ich habe mich gefühlt wie auf einer servas-all-inclusive-wochenendreise. da kann ja nix schiefgehen – alles perfekt geplant und durchdacht.

vermisst habe ich luigi ushlengi – papa servas von bella italia!  schade, daß er unseren glockenhellen chor nicht mit seiner wunderbaren stimme verstärkt hat. wir haben ihm eine karte geschickt – damit er gleich lesen kann, was er alles versäumt hat.

hedi, eva und lorenz von servas austria haben zuzana unterstützt – bzw. ist hedi ja überhaupt auf die idee gekommen, die slowakei zu alpe-adria hinzuzunehmen, dieses zu alpe-adria-dunaj zu erweitern. wir sind ja alle eu!

danke noch einmal! ihr organisatoren wart fabelhaft – und fabelhaft unkompliziert.

gefreut habe ich mich auch über die vielen teilnehmer aus österreich und der schweiz. die italiener sind noch immer zahlenmäßig überlegen – aber nicht mehr so stark wie in den letzten 3 jahren. und die teilnehmer aus der slowakei und der schweiz! hurra! endlich multikulturell.

auch die jüngeren teilnehmer waren recht stark vertreten! doro hat für stimmung gesorgt mit unzählichen cd’s und tänzen – damit die party in schwung kommt. gesungen wird eh gleich bei treffen von servas – das tanzen beginnt zögerlich, dafür umso begeisterter, je länger der abend andauert.

es war ein reger austausch – viele bekannte gesichter, viele schöne gespräche und begegnungen, einiges zum nachdenken und vieles zum lachen. gemeinsame unternehmungen fördern die gruppenzugehörigkeit…

ich habe sehr schöne und lustige erinnerungen an das „familien“wochenende. und hoffe, daß noch viele folgen werden.

Fotos aus Bratislava (unter „Meine Fotos“ und „Favoriten“).

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sentierinsieme-gemeinsam wandern-pathway together 2009

* von Heidi Schuster *

beim alpe-adria-treffen in admont und gorizia habe ich luigi ushlengi kennengelernt „papa servas italia“, und er hat mich zu sentierinsieme – gemeinsam wandern eingeladen.

die idee, mit einer gruppe von servas mitgliedern im gebirge von hütte zu hütte zu wandern hat mir sehr gut gefallen – noch dazu in einer gegend, die ich überhaupt nicht kenne – val d’ossola (so was wie unser walsertal – vielleicht erinnert ihr euch an wetterberichte im winter: sperre im großen und kleinen walsertal durch meterhohe schneewechten…das war mir schon ein begriff).

es haben sich dieses mal, für Juli 2009, so viele leute angemeldet, daß luigi gleich 2 gruppen machen wollte – statt vielen abzusagen. die erste gruppe ging mit ca. 80 (!) personen los – in der 2. gruppe – 2. woche waren wir ca. 30 personen. buntgemischt und zusammengewürfelt.

die organisation war sehr gut – anna christina in mailand hat dafür gesorgt, daß alle teilnehmer bei servas hosts unterkommen für die tage vor und nach der wanderung. was sicher nicht einfach war, im hochsommer sind wenig leute in mailand – die flüchten alle aus der stadt wegen der hitze!

sie hat dafür gesorgt, daß wir gut ankommen, gut untergebracht sind, uns in der stadt nicht verirren und auch noch einige abende organisiert. meine servas-freundin mona aus dänemark und ich waren zum essen eingeladen gemeinsam mit unseren hosts und dann noch in einem jazz club – sehr gut und sehr gemütlich.

am vorabend des beginns unseres wanderurlaubes hat es wie wild geblitzt und gedonnert und geregnet. meine wanderausrüstung ist zwar gut – aber nicht auf dauerregen ausgerichtet. am nächsten tag schaut es nicht besser aus. die busreise ist lang, wir fahren richtig ins gebirge, sieht wunderschön aus trotz nebels.

luigi wartet am busplatz auf uns – wir sind schon ein kleines servasgrüppchen, alle nicht so begeistert von den wetterumständen. hinter uns steigt noch ein paar aus (ich habe sie nicht gleich als wanderer erkannt, da sie mit einem rollkoffer statt rucksack reisten). dieses paar hat einiges in der reisebeschreibung nicht richtig verstanden und angenommen, daß sie ein bus jetzt auf die hütte bringt. die wirklichkeit sieht etwas anders aus: wenn der regen nachlässt, wartet noch eine zweistündige wanderung auf uns.

großes hallo und kennenlernen in einem gasthaus. einige wanderer von der ersten woche bleiben noch bei uns – den neulingen. es sind italiener, deutsche, schweizer, us-amerikaner, teilnehmer aus irland, belgien, dänemark, mauritius, österreich und israel. und natürlich die junge gruppe von servas türkei, die gemeinsam mit einem wanderclub „zirve“ ankommen soll. der nachmittag vergeht. das wetter bleibt so. und ich entscheide mich doch zu bleiben und zur hütte raufzugehen.

dort ist es gemütlich warm – schon voll mit servas gästen. es wird geredet, gesungen, gelacht. und die nächsten tage besprochen. wir warten auf den rest der truppe, um am nächsten tag voller elan loszumarschieren. luigi wartet im tal noch auf die letzten ankömmlinge – er hat alle hände voll zu tun, damit jeder weiß, wo er hin soll.

da das wetter schlecht bleibt, wird die tour verändert – viele strecken, die für uns geplant waren, sind verschneit und nicht zu begehen. wir marschieren von hütte zu hütte, mit fantastischen bergführern, und sind am abend natürlich sehr müde (aber glücklich). die abende vergehen mit gesprächen, singen, mehr gesprächen, mehr singen.

nach einer langen, anstrengenden, auslaugenden und fantastischen wanderung mit überquerung von vielen wasserfällen (der schnee!) und durch schneefelder kommen wir in crampiolo an. im albergo-ristorante nimmt man uns für einige nächte auf und überrascht uns immer wieder aufs neue: der küchenchef ist genial (ich essse gerne und gut – aber so gut wie dort habe ich schon ewig lange nicht mehr gegessen). und unsere kellnerin carmen paradiso (kein bühnenname): sie nimmt gesangsunterricht und überrascht uns mit dieser wunderbaren stimme! servas/zirve türkei hat sehr, sehr tolle sänger mit dabei und die abende werden sehr fröhlich – es wird wieder viel (und schön) gesungen und noch mehr getanzt. luigi hat ein liederheft mit liedern aus aller welt zusammengestellt – passend zur gruppe. das abschiednehmen dauert lange und fällt schwer.

von der organisation bis zu den einzelnen teilnehmern war es ein wunderbar harmonisches erlebnis. ich bin von dieser reise mit viel schwung und elan wieder nach wien gekommen und habe viele neue freunde kennengelernt. vor lauter begeisterung habe ich mich sofort beim alpenverein edelweiß angemeldet (wohne in wien und nicht in den alpen) und schon mehrere wanderungen mitgemacht.

wenn’s irgendwie geht, möchte ich beim nächsten sentierinsieme wieder mitmachen – es ist wirklich ein gemeinsames wandern und austauschen. und aufbauen von freundschaften.

ich schicke euch einen servas-gruß!

heidi

und hier noch eine menge fotos:

http://picasaweb.google.com/heidischuster66/MilanoImages09?feat=email#
http://picasaweb.google.com/heidischuster66/ValDOssolaSentierinsiemi09?feat=email#
http://picasaweb.google.com/heidischuster66/SentierinsiemeRefugioMariaLuisaReale?feat=email#
http://picasaweb.google.com/heidischuster66/Snetierinsieme09?authkey=Gv1sRgCI3K6cOymNLWSg&feat=email#
http://picasaweb.google.com/heidischuster66/SentierinsiemeWasserfall?feat=email#
http://picasaweb.google.com/heidischuster66/DeveroSentierinsieme?feat=email#
http://picasaweb.google.com/heidischuster66/DevSenti?feat=email#

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SERVAS-OÖ-Treffen 2009

Das SERVAS-OÖ-Treffen am Samstag, den 27.6., war gut besucht. Weiterlesen

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Servas-Wanderung und Heurigenbesuch in Wien

* von Lorenz Glatz *

wir haben glück gehabt. schon mit dem wetter! und erst recht mit uns selber! die zehn leut, die im sonnenschein und waldesschatten den heuberg hinauf auf der kreuzeichenwiese angekommen sind, waren ein bissl wie ein haufen schnurrender katzen. und ganz international sind wir gewesen: matthieu und anne-therese aus gallien, otto aus ober-, claudia und thomas aus niederösterreich, heidi, helga, eva, hedwig und ich von ort und stelle.

von der jubiläumswarte runter zum schloss wilhelminenberg haben wir uns, ins reden vertieft, kurz einmal in zweieinhalb gruppen verloren. beim heurigen war die einigkeit dafür dann wieder groß und schnurrig. sogar vegetarier haben sanftmütig, wenn auch ganz platonisch, festgestellt, dass die stelzen beim leitner ganz gut riechen. und die letzten sechs leut, die dann am abend den paulinensteig und die wilheminenstraße hinab heimwärts gewacktelt sind (sag ich natürlich nur wegen dem einschlägigen lied – wir waren motorisch noch voll kontrolliert), sind – in der dämmerung praktisch – etwas illuminiert gewesen.

und ganz international sind wir gewesen: matthieu und anne-therese aus gallien, otto aus ober-, claudia und thomas aus niederösterreich, heidi, helga, eva, hedwig und ich von ort und stelle.

von der jubiläumswarte runter zum schloss wilhelminenberg haben wir uns, ins reden vertieft, kurz einmal in zweieinhalb gruppen verloren. beim heurigen war die einigkeit dafür dann wieder groß und schnurrig. sogar vegetarier haben sanftmütig, wenn auch ganz platonisch, festgestellt, dass die stelzen beim leitner ganz gut riechen. und die letzten sechs leut, die dann am abend den paulinensteig und die wilheminenstraße hinab heimwärts gewacktelt sind (sag ich natürlich nur wegen dem einschlägigen lied – wir waren motorisch noch voll kontrolliert), sind – in der dämmerung praktisch – etwas illuminiert gewesen.

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Besuch in der Kulturhauptstadt Linz

* von Lorenz Glatz *

Hedwig und ich waren letztes wochenende zu besuch bei birgit, walter und felix in linz.

das hab ich bei den israelis und den italienern gesehen, dass sich dort vielleicht sogar großteils die hosts im land gegenseitig besuchen. wir haben uns jedenfalls ungemein wohl gefühlt bei unseren gastgebern, wir haben uns anregend und angeregt unterhalten und uns soviel mit kultur auseinandergesetzt wie schon lange nicht.

„best of austria“ im lentos (österreichische museen und sammlungen sind um die „drei besten stücke“ gebeten worden), die neue „ars electronica“ (wo wir uns zusätzlich mit barbara im cafe getroffen haben), die „linz genesis“ (kleine, sehr kompetent aufbereitete stadtgeschichte) felix mitterers tragikomödie über alte leute, „der panther“, im überfüllten kulturzentrum hof (samt der zugehörigen hofkneipe mit einem nichtraucherwirt im raucherlokal, wo im stüberl aber gottseidank keiner geraucht hat, als wir mit birgit und walter dort dinierten), das alles ist hirn- und herzfutter für weit mehr als zwei tage – und natürlich nur ein bruchteil dessen, was sie uns bei der infostelle am hauptplatz sehr freundlich und kompetent an kunst- und kulturprogramm angeboten haben.

der abendspaziergang am verschneiten donauufer mit blick auf die in wechselnden farben leuchtende ars electronica auf der einen und dem blau illuminierten lentos auf der anderen seite ist für die einleitung der geistigen verdauung im gespräch wie geschaffen.

wenn ihr zeit habt und vielleicht auch gastgeber findet, fahrt hin, die provinz hat was! und die servas-leut sowieso!

liebe grüße,
lorenz

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Tritt ein, bring Welt herein

Die Gastfreundschaft mit ehrenamtlichen Gastgeberorganisationen, Häusertauschplattformen und Mitwohnzentralen erlebt eine Renaissance

ZWEI TAGE ZU GAST

Familie Dieringer-Sinnhuber reist gern zu privaten Quartiergebern und bekommt auch Besuch aus der ganzen Welt.

Auf einer Basis von Geben und Neh­men funktioniert auch die ehrenamt­liche Gastgeberorganisation SERVAS. Die Anfangshürde ist allerdings etwas höher, das Risiko dafür geringer, denn Voraussetzung für eine Teilnahme an Servas – als Reisender und Gastgeber – ist ein Interview mit der Landeskoordinatorin.

Hinter der 1949 gegründeten Or­ganisation steht die Idee der Völker­verständigung, Reisende suchen Kon­takt mit den Menschen vor Ort. So auch Walter Dieringer, seine Frau Bir­gitt Sinnhuber und ihr 15-jähriger Sohn. »Wir wollten vor allem unserem Sohn vermitteln, dass es auch andere Lebensweisen und andere Kulturen gibt. Wenn man bei Einheimischen wohnt, erlebt man, welche Probleme sie haben, was sie berührt und wie sie ihren Alltag leben. So haben wir etwa bei einer russischen Familie in Estland erfahren, welchen Nachteilen diese Minderheit ausgesetzt ist. Zu Hause verfolgt man dann die Nachrichten über die bereisten Länder viel auf­merksamer, weil man einen Bezug zum Land und den Menschen hat.« Aber auch als Gastgeber bekam die oberösterreichische Familie Einblicke in andere Lebensarten. Eine Frau aus Australien erlebte bei ihnen das erste Mal Schnee.


Birgitt Sinnhuber (Zweite von links) und Sohn Felix (rechts) mit ihren estnischen Gastgeberinnen, die sie über »Servas« kennengelernt haben.)

Hat die Familie jemals Bedenken gehabt? »Man weiß ja nicht, wer kommt. Nicht mit jedem ist man so­fort auf einer Wellenlänge. Aber wir haben nie etwas Unangenehmes er­lebt.« Sehr schlimm kann es auch nicht werden, weil der Aufenthalt mit Servas auf zwei Tage bei einem Gast­geber beschränkt ist. Das empfindet Walter Dieringer als sinnvoll. »Es ist auch anstrengend, Gast zu sein. Ir­gendwann möchte man dann gern wieder seine Privatsphäre.« Bei ihren Reisen mit Servas empfinden sie da­her einen Mix aus Servas-Unterkünf­ten und Hotels als ideal.

HAUS UM HAUS

E.H. urlaubt in fremden Häusern, während deren Besitzer in ihrem logieren.

Eine von manchen als riskanter emp­fundene Form, kostenlos in einem anderen Land zu wohnen, ist, Häuser oder Wohnungen zu tauschen. Da man meist zeitgleich im Haus eines Gastgebers lebt, während der Gastge­ber im eigenen Haus wohnt, muss das Vertrauen entsprechend höher sein. Seit E.H. vor sieben Jah­ren das Häusertauschen entdeckt hat, macht sie keinen klassischen Urlaub im Hotel mehr. Trotz eines Restrisikos ist sie von dieser Urlaubsform restlos überzeugt. »Es ist eine ganz andere Qualität von Urlaub. Man hat das Gefühl, im Land zu leben, man bekommt Anschluss an die Menschen und eine ganz andere Nähe zum Land.« Aber man sollte Vertrauen haben und nicht allzu pingelig sein. »Man muss schon damit rechnen, dass hinterher in der eigenen Wohnung nicht alles am gewohnten Platz ist oder dass einmal ein Teller kaputtgeht.« Die erfahrene Haustauscherin rät, vorher abzu­klären, wie viel hinterher geputzt wird, ob Rauchen erlaubt ist oder ob vorhandene Lebensmittel verwendet werden dürfen. Alle ihre Gastgeber hat sie bisher als sehr offen, tolerant und großzügig erlebt. So war sie in den USA in einem »Schloss« mit sechs Schlafzimmern untergebracht. Dass die amerikanischen Gastgeber im Austausch in einem Gartenhaus im Seewinkel gewohnt haben, hat diese aber nicht gestört. »Man muss einfach ehrlich sagen, was die Gäste erwartet. Den meisten geht es nicht darum, dass sie genau das Gleiche bekommen, wie sie geben.«

E.H. kann sich mit Haustausch öfter Urlaub gönnen und wählt manchmal Destinationen, die sie gar nicht beabsichtigt hatte. Fünf Wochen Karibik hätte sie sich auf klas­sischem Wege nicht leisten können. Und von einem fast 80-jährigen Ehe­paar mit Blumen im Haar abgeholt zu werden, hätte sie auch nicht erlebt.

EINE COUCH FÜR JEDEN

Sarah Trucksess reist für ein Bett um die halbe Welt.

Couchsurfen ist mehr als ein kosten­loser Schlafplatz. Es ist eine andere Art, ein Land, Leute und deren Kultur kennenzulernen. Die finanzielle Ersparnis ist ein zusätzlicher Bonus«, erklärt die 25-jährige Sarah Trucksess aus Oberösterreich ihre Motivation, mit dem CouchSurfing-Netzwerk andere Länder zu bereisen. Jeder, der möchte, kann einen CouchSurfing­-Schlafplatz in seiner Wohnung zur Verfügung stellen oder einen nutzen. Klingt einfach. Ist es nicht riskant, bei Unbekannten zu wohnen oder Frem­de bei sich zu beherbergen? Sarah Trucksess hat bei ihrer Weltreise nach dem Studium keine einzige böse Über­raschung erlebt. Im Gegenteil, sie wurde zusätzlich zur Beherbergung vom Flughafen abgeholt, zum Essen eingeladen oder auf Reisen mitge­nommen. Und sie erlebte Dinge, die sich bei einem Cluburlaub auf abgesi­chertem Terrain sicher nicht ergeben. So wurde sie zu einer Frauenrunde auf den Fidschi-Inseln eingeladen und schlief in der Hütte des Dorfober­haupts.

CouchSurfing bietet eine gewisse Sicherheit durch ein Referenzsystem. Jeder CouchSurfer kann bewertet wer­den, die Beschreibung kann von je­dem CouchSurfer gelesen werden. Sarah Trucksess: »Anfangs war ich schon sehr unsicher, auch weil ich alleine unterwegs war. Aber ich habe so gute Erfahrungen gemacht, dass mir am Ende überhaupt kein Gedan­ke mehr kam, dass etwas nicht klap­pen könnte. Natürlich ist CouchSurfen nicht mit einem Hotel vergleichbar und man muss nehmen, was kommt. Dafür kann man aber auch Positives nehmen, das unerwartet kommt.« Kri­tisiert wird manchmal, dass Leute nur einen kostenlosen Schlafplatz ausnut­zen wollen. Sarah Trucksess, die ja auch Gäste beherbergt: »Das gibt es natürlich auch, das stört mich aber nicht. Man kann nicht Gastfreund­schaft erwarten, wenn man nichts gibt.«

URLAUB AUF PRIVATER BASIS

Gastgeberorganisationen: www.couchsurfing.comwww.servas.org | www.hospitalityclub.org
Häusertausch: www.knowyourtrade.com – Iistet alle Häusertauschseiten auf.
Nur in Englisch: www.geenee.com | www.spaceXchange.de | www.jewettstreet.com | www.homeforexchange.com
Mitwohnzentrale: www.mwz.at

Artikel von Christa Langheiter in der Monatszeitschrift „Welt der Frau“, Juni 2008, http://www.welt-der-frau.at ; der Originalartikel wurde auf einem Multifunktionsdrucker eingescannt

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