Haustausch in der Hitze im Juli 2023

*** von Maria und Michael ***

Inspiriert von anderen Reiseforen und -plattformen fand das oberösterreichische SERVAS-Ehepaar einen Haustausch reizvoll. Es bedeutet die eigenen vier Wände der Familie zur Verfügung zu stellen, in deren Anwesen man selbst seinen Urlaub verbringt. Ein direkter und gleichzeitiger Wohnungstausch.

Als klar war welches Reiseziel für 2023 attraktiv war, wurde auf der Servas Homepage nach passenden Personen gesucht. Siehe da, eine Familie aus Norditalien hatte im Profil angegeben nach Österreich reisen zu wollen. Natürlich gab es keinen Hinweis, ob auch ein gleichzeitiger Hauswechsel in Frage kommt, aber Maria schrieb einfach eine freundliche Anfrage, die italienische Familie überlegte einige Zeit, und sehr unkompliziert und mit wenig Ausmachungen wurde diese Idee fixiert. Das passierte bereits im Herbst 2022. Allen Beteiligten war da noch nicht ganz klar, auf welches Experiment sie sich hier einlassen. Beide Familien konnten auf Google Maps sehen, wo das andere Haus lag, und ungefähr mit welcher Lage zu rechnen war. Nicht mehr und nicht weniger. So hielt man losen Kontakt über das neue Jahr hin, und im Frühjahr wurde dann ein Termin ins Auge gefasst, der für beide Familien passte. Im Nachhinein war es vielleicht naiv, sich nicht über Details wie Versicherungen (zB wenn etwas kaputt geht) unterhalten zu haben, aber das gegenseitige Vertrauen wurde belohnt.

So machten sich am 8. Juli in den frühen Morgenstunden zwei Familien auf ins jeweils andere Heim zu fahren und einzuziehen. Es wurden die wichtigsten Informationen ausgetauscht, wo ist der Hausschlüssel, um welche Haustiere muss man sich kümmern, wo ist der Stromkasten im Haus, wie funktioniert die Müllentsorgung und auch weniger praktische Daten wie gute Restaurants, Möglichkeiten für Sightseeing und Attraktionen der Umgebung, Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitunterhaltung.

Die Familie aus Dietach bei Steyr durfte ganze zwei Wochen (Samstag auf Samstag) in der Nähe von Vicenza in Venetien verbringen. Ja, es war genau in der Hitzeperiode im Juli, und ja, es war richtig heiß, aber sie machten das Beste aus der Zeit, mit einer guten Mischung aus Erholung und Aktiv sein. Da die oberösterreichischen Familienmitglieder keine Fans der Badehaubenpflicht in öffentlichen Bädern (in ganz Italien) sind, fanden sie aufregende alternative Plätze, um ins kühle Nass zu springen. Flüsse mit Wasserfällen, einen nicht weit entfernten Baggersee, und natürlich ging es auch einmal ans Meer. Das Haus der italienischen Gastgeber war großzügig und so wurde auch viel Zeit indoor (und abends outdoor) verbracht, mit gemeinsamen (Brett-)Spielen. Lose wurde Kontakt mit der Familie, die derweil bei ihnen im Haus wohnte, gehalten, und von Nachbarn und Freunden war zu hören, dass in Dietach der Pool gut genutzt wurde und die Familie aus Vicenza auch eine gute Zeit im Dietacher Haus verbringt.

Ein geplantes Treffen bei der Anreise kam leider nicht zustande, aber bei der Heimreise klappte es, ein gemeinsamer Stopp mit Mittagessen wurde geplant. So trafen sich die beiden Familien am 22. Juli in der Brauerei Hirt zum gegenseitigen Kennenlernen und um sich auszutauschen. Ein Experiment war es schon, man wusste wirklich kaum etwas voneinander und auch wenig über einzelne Bedingungen (zB Badehaubenpflicht in Thermen und Freibädern), aber ein Experiment das Schule machen kann. „Ich denke es passt gut zum Grundsatz von Servas, Vertrauen zu haben in gute und wohlwollende Beziehungen„, sagt Maria glücklich. Auch das Haus mit riesigem Garten wurde sauber hinterlassen, nämlich genau so, wie sie es zwei Wochen davor verlassen hatten. Nur zwei vergessene rosarote Kindersocken an der Wäschespinne im Garten erinnerten daran, daß sich auch hier, in den eigenen vier Wänden, ein Abenteuer ereignet hatte. Michael ergänzt: „Wir sind dankbar für diese tolle Erfahrung und möchten Mut machen für diese Art des Reisens und unterwegs sein„.

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Mit dem Rad durch Irland

*** von Christoph ***

Hallo liebe Servas-Freunde,

vorweg beichte ich…: Ich war Servas-Muffel gewesen, hatte die letzten 8 Jahre auf „Mitglieder suchen“ verzichtet, da ich mit der Mitgliedersuche im Internet mich nicht anfreunden konnte. Aber : Walter Dieringer half mir – mit  Eselsgeduld – auf die Sprünge 😁: Und – siehe da – es funktionierte die Mitgliedersuche in Irland – ich lernte wunderbare nette Leute in Nordirland und Dublin kennen!

Die Quartiersuche beim Radwandern war nicht einfach: Überteuert und schwierig, da ich (ohne Camping-Ausrüstung) ja in machbaren Radetappen von 50-80 km planen und suchen musste:  Und das bei jedem Wetter, oft gegen Wind und Regen, nicht so einfach…

Empfehlen kann ich, neben Servas natürlich  in der Reihenfolge  – so vorzugehen, zu suchen:

  1. Warmshowers. org   – – ist super!
  2. Hostels – wo man fast immer gut kochen kann
  3. Couchsurfing
  4. Hostelworld
  5. im Internet die Stadt aufrufen: lokale Turistenbüros aufsuchen, anrufen
  6. sonst, erst wenn gar nichts anders geht: Booking oder Airbnb – letzteres nur mit Vorbehalt, Vorsicht walten lassen…

Meine Reiseeindrücke waren eher gemischt, da:

  1. Grober Asphalt = leider höherer Lärmpegel auf Durchzugsstraßen
  2. Schwieriges, unberechenbares Wetter – Goretex (auch Gamaschen) stets griffbereit
  3. Die Südhälfte der Insel finde ich spannender, abwechslungsreicher – aber leider wohl auch viel touristischer…
  4. allgemein teuer, noch dazu dominiert, wie in England Fast food… – das Fast ist besser übersetzt mit  „fast  Essen“😉…
  5. Nordirland ist leider noch immer rückständig, gezeichnet vom Bürgerkrieg vergangener Jahrzehnte, öfters schlicht triste Verhältnisse: ES unterdrückten die Protestanten über vier (!) Jahrhunderte lang fruchtbar  die  Katholiken: Wo früher die Fronten zwischen Katholiken und Protestanten lagen, liegen sie heute zwischen der (sturen – offenbar jede Kooperation verweigernden) DUP und Sinnfein – wobei letztere das Schicksal des Landes – langsam aber sicher – wohl in Richtung Einigung mit der Republik bringen wird, meine ich: Es wird spannend!
  6. Belfast und Dublin haben tolle Museen!
  7. Die Radmitnahme in der Bahn geht gut, gratis, im Bus ist man leider – je nach Busgesellschaft – der Willkür des Chauffeurs ausgeliefert…

Meine Standard Reiseliteratur – kreuz und quer durch Europa radwandernd –  ist immer :

  1. Kettler- Cyclos Radreisebücher
  2. Dumont – Kunstreiseführer und
  3. Michale Müller- für Individualreisende

Das wär’s!

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Christoph aus Vorarlberg 
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  -\\\\< WWW.servas.org   /      \
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Mai: Dank „Servas“ Bücher und Freunde in Leipzig erlebt!

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Servas-Besuche im April und Mai

von Hedwig und Lorenz

Vom 22.-24. April besuchten uns Francoise und Laurent L. aus Paris. Mit ihnen konnten wir Servas-Erfahrungen austauschen und eine WWW(WienerWaldWanderung) machen.


aus dem Wald den Weinriedenweg hinunter

Anfang Mai kamen dann Elena und Alexandre aus Brüssel, zwei junge Servas-Neulinge, die zwar weitgereist, aber bisher noch nie in Wien waren. Sie eilten von einem Museum zum anderen, und auch ihnen boten wir den Kahlenberg-Nussdorf-Weg bei strahlendem Sonnenschein samt Heurigenbesuch, zu dem dann auch eine Anzahl Wiener Servas-Feundinnen und -Freunden nicht nur zu Wein und Heurigenschmaus, sondern auch zu interessanten wie interessierten und besorgten Gesprächen über Servas und die (nicht eben friedliche) Welt eintrafen.


sechs vor, einer hinter der Kamera auf dem Kahlenberg

Dazu noch am 8.Mai das „Fest der Freude“ zur Erinnerung an das Ende von Naziherrschaft und Weltkrieg am Heldenplatz, mit engagierten friedens“lüsternen“ Ansagen Konstantin Weckers und zur Weltlage passender Eiseskälte.


Auf dem Heldenplatz hintergründiges Warten auf die Musik

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SERVAS-Wochenenden März 2023

4.März: Thomas Hajnoczi erzählt über seine Arbeit im diplomatischen Dienst

Wikipedia: “Das internationale Übereinkommen über ein Totalverbot von Antipersonenminen geht auf die Initiative eines österreichischen Diplomaten zurück“ (nämlich Thomas).
Weiters war er am Zustandekommen des Atomwaffenverbotsvertrages führend beteiligt –
dessen Durchsetzung sich allerdings sehr schwierig gestaltet.

5.März: beim Piknik in der Brunnenpassage

Hedwig berichtet: Wir waren 10 Servassen unter sehr viel mehr Leuten als sonst, also viel Action; einige von uns halfen Iranerinnen und Afghaninnen bei ihrer Ausbildung, es gab schöne Gespräche, leider nur wenige als Fotos eingefangen. Tolle Sache, dass das Piknik für Servas ein Jour Fixe geworden ist!


Elo lernt mit Leila

 

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Besuch aus Frankreich im Jänner

von Hedwig
Wir freuten uns über unseren ersten Servas-Besuch in diesem Jahr. Axel und Fanny aus Südfrankreich, unterwegs per Zug und sportlich mit Klapprad begannen ihre Wien-Tour bei uns in der Josefstadt, wo wir uns angeregt über Solawi / Amap und Gott und die Welt unterhielten. Wir kochten miteinander, machten ihnen Apfel- und Gemüsestrudel schmackhaft, gaben ihnen Tipps für Besichtigungen und Wanderungen in Wien und Umgebung. Einen Halbtag besuchten sie Elmar und Elisabeth in Tulln. Schließlich begleiteten wir sie in den 16. Bezirk zu ihren nächsten Hosts Irena und Steven.


In der Josefstadt bei Hedwig und Lorenz und in Tulln bei Elisabeth und Elmar. Das Bild aus dem 16. fehlt noch.

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Besuch in Salzburg

Mitte Jänner hat sich Doro aus Kärnten, dem tiefen Süden unseres Lands, in den hohen Norden Salzburgs aufgemacht und Barbara besucht. Die beiden haben daraus mit Miklos und Gabriele – sichtlich im Café Bazar – ein Salzburger Servas-Treffen gemacht. 🙂


 

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Advent-Treffen in Wien

Am 3. Dezember sind wir – ganz traditionell im Kellergwölb im Gasthaus Mnozil auf der Seilerstätte – zusammengekommen, haben geredet, ernsthaft diskutiert und trotz allem auch gelacht.

Iris hat dabei das obige Panoramafoto „geschossen“
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„The Seeds of Servas. Türen öffnen für den Frieden“
von Bob Luitweiler (1918-2008)

Download als pdf 64 Seiten
Download für für E-Reader und Smartphones (epub-Format)
Download für Kindle-Lesegeräte (azw3-Format)

Interviews von Jay Tomioka (Servas Japan) mit Bob Luitweiler 2006/2007
Kurze Biographie von Bob Luitweiler>
Geschichte von Servas (englisch)

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Servas-Besuche im September 2022

von Hedwig

Alda, unsere langjährige Servas-Freundin aus Triest, hat sich schon vor längerer Zeit angekündigt.

Im September ist ihr Besuch bei uns Wirklichkeit geworden; auch ihre Kusine Anna Maria war mit dabei: von 14. bis 17.9. haben wir viel miteinander gegessen, geplaudert, gelacht und auch ein bisschen Wien besichtigt.

Den köstlichen Kuchen, den sie uns als Gastgeschenk mitgebracht hatten, haben wir eine Woche später mit Zuzana Polakava, Servas Präsidentin der Slowakei, und ihrer Schwester Maja bei ihrem Kurzbesuch in Wien genossen.

Anfang September hatte ich Zuzana in Bratislava spontan getroffen und mit ihr Pläne für ein Treffen in der Slowakei im nächsten Jahr geschmiedet.

Alda und Anna Maria haben dann auch noch zwei Tage Barbara L. in Salzburg besucht.

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