Kleines Servas-Treffen in Wien 19.8.14

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Südfrankreich bei einer Servas Freundin

von Hedwig Seyr-Glatz Weiterlesen

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Friedensspaziergang mit Dora am 7. Juni 2014

Ein sehr schöner und vor allem informativer Spaziergang in einer äußerst sympathischen Gruppe unter der Führung unseres neuen Servas-Mitglieds Dora Kuthy brachte überraschende ‚Ansichten und Einsichten‘ aller Art – ich habe vieles zum ersten Mal gesehen und bei bereits Bekanntem plötzlich neue Facetten entdeckt, dazu viele anregende Gespräche geführt und würde eine Teilnahme an einem zukünftigen Peace Walk allen Servas-Freunden empfehlen, die es sich irgendwie einteilen können!

(Ein paar Fotos zur Illustration anbei!)

Mehr Informationen und der ‚virtuelle‘ Friedensspaziergang durch Wien mit Erklärungen zu den einzelnen Stationen finden sich auf der Website des Projekts Discover Peace in Europe (www.discoverpeace.eu bzw. www.facebook.com/discoverpeace).

Susanne Jalka, die Initiatorin des Projekts, sowie Dora und sicher noch andere tolle und interessante Leute kann man auch am kommenden Freitag, 20. Juni, beim „Programm zur Erinnerung an Bertha von Suttner“ antreffen, das um 16 Uhr mit einer Performance in der Zedlitzgasse 7, 1010 Wien, beginnt und sich dann (ab ca. 17 Uhr) nach einleitenden Worten und Lesungen bei einem Picknick mit Live-Musik im Garten der Universität für angewandte Kunst in Wien fortsetzt.

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Unsere Japanreise von 8.8.-16.10.2013

* von Ursula und Peter *

Am 8.8. ging’s los, via Tokyo bis nach Sapporo. Dort bestätigten sich gleich sämtliche Klischees.

Manche tragen Masken, gegen die Sonne schützt ein Schirm. Es gibt keine Gastgärten, weil niemand braun werden will und es generell im Freien als zu heiß empfunden wird. Dafür gibt es unterirdische Passagen mit Geschäften und Lokalen. An jeder Ecke Getränkeautomaten, aber keine Mistkübel, dennoch sind die Straßen unglaublich sauber.

Unsere ersten Servas-Anfragen verliefen ergebnislos, da um den 15.8. ein ganz wichtiger Feiertag, an dem man der Toten gedenkt, begangen wird. Dann besuchen alle die Familie, die Gräber und hängen noch ein paar Urlaubstage an.

Am 1. Wochenende im September war es endlich soweit, wir besuchten Shizu und ihre Familie in Ichinoseki. Da gab’s drei Mädels, Yui 11 und die Zwillinge knapp 6, sehr zur Freude unserer Tochter Eva. Alle Kinder gleichwelcher Sprache lieben Zeichentrickfilme und Eva war richtig glücklich, mit ihren neuen japanischen Freundinnen „Tom und Jerry“ anschauen zu dürfen. Währenddessen plauderten wir Erwachsenen über die Unterschiede des Lehrerberufs in Japan und in Österreich. Das Abendessen war ebenso köstlich wie fröhlich!

>Am nächsten Morgen stärkten wir uns mit einem typisch japanischen Frühstück (Reis, Fisch etwas eingelegtes Gemüse und Misosuppe). Zur Feier des Tages gab es aber auch Kipferl und Marmelade, was Eva und die Zwillinge besonders freute.

Bald danach brachen wir auf zu einer malerischen Schlucht, wo wir eine Bootstour unternahmen, Fische fütterten und bemerkten, dass Japaner, wenn sie ein Foto schießen, immer das „Victory-Zeichen“ machen.

Abends luden wir alle zu „running sushi“ ein, sehr zu Freude der Kinder.

Am Sontag traf man sich in der Nachbarschaft bereits um 06:00 Uhr morgens zur Müllsammelaktion. Ob sie überhaupt etwas gefunden haben, wissen wir nicht. Auch der Rasen wurde so zeitig gemäht, mit der Begründung, dass dann mehr Zeit vom Sonntag übrig bliebe. Das war aber doch etwas merkwürdig für uns.

Am späten Vormittag folgte das angekündigte Schulfest; da wir alle LehrerInnen sind, wollten wir da gerne mitkommen. Flohmarkt, Theater, Stationenbetrieb für die Kleinsten, Mittagessen. Danach wurden wir noch zu unserer Unterkunft gebracht. Der Abschied war rührend, wir hatten in den 2 Tagen viel erfahren, gesehen und erlebt, was wir ohne den persönlichen Kontakt niemals geschafft hätten.

 

Nach einer Nacht im Hotel in Morioka, hatten wir den nächsten Servas-Kontakt ausgemacht. Mayumi und ihre Familie waren die nächsten Gastgeber. Sie unterrichtet Englisch an einer Universität. Wieder konnten wir Erfahrungen über die Schule und die Lernenden austauschen und vergleichen. Durch Genki, den 7-jährigen Sohn, erfuhren wir, was Kinder im 2. Schuljahr in Japan alles lernen müssen.

Mayumi hatte viele Tests zu korrigieren, da gerade Prüfungszeit war, deshalb schickte sie uns ausgerüstet mit vielen Infos und Tipps alleine los. Die Abende verbrachten wir sehr gemütlich bei ihnen zu Hause.

Auch über diese Begegnung sind wir sehr froh!

—————

Nun machen wir uns auf den Weg nach Argentinien, denn wir sind in der glücklichen Lage dieses Schuljahr unser Sabbatical machen zu dürfen. Auch in Buenos Aires haben wir schon Dayhosts kontaktiert und wir sind schon sehr gespannt auf die kulturellen Unterschiede und was uns dort erwartet.

>Wir werden berichten.

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Wochenend und Sonnenschein: Alpe-Adria 2013 in Klagenfurt

* von Hedwig Seyr-Glatz *

Text (Hedwig, siehe unten)

und Bilder (klicke hier: von Monika, der Tänzerin und vom Profifotografen Guido)

Es war das 23. Servas Alpe Adria Treffen. Sie wurden noch knapp vor der „Wende“ im Ostblock von Luigi Uslenghi und Doro Schelch initiiert, um die Kontakte mit den Servas-Mitgliedern in den nun ehemaligen „Ost“-Ländern zu intensivieren. Leider ist gerade das auch beim Klagenfurter Treffen nicht geglückt. Warum? Darüber müssen wir uns wohl noch ordentlich den Kopf zerbrechen.

Das Besondere und sehr Positive an dem heurigenTreffen war die Zusammenarbeit mit einer Klagenfurter Berufsbildenden Höheren Schule, der WIMO, an der es das Unterrichtsfach Kulturtourismus gibt, in dem die Viertklassler (18jährig, ein Jahr vor der Matura) sich ein Thema für eine Fachbereichsarbeit suchen müssen. Meine Freundin Susanna Sobernig, die an dieser Schule unterrichtet und während des Treffens die Stadtführung für die italienischen Teilnehmer übernahm (mille gracie, carissima Susi!!!), machte mir im Herbst 2012 den Vorschlag, eine Schülerprojektgruppe bilden zu lassen, die sich der Organisation eines Servas-Wochenendes in Klagenfurt annehmen sollte. Der Servas-Vorstand stimmte zu, und so wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Ich fuhr im Dezember nach Klagenfurt, traf mich mit Doro, um das Quartier auszuwählen und die Schülerprojektgruppe kennen zu lernen. Wir entschieden uns für das Hotel Dermuth, mit dem ich dann eine sehr präzise und angenehme Korrespondenz führte. Weiters traf ich mich mit Gerlinde und Till Darnhofer aus Keutschach, die ebenfalls bei der Organisation mitzuhelfen bereit waren und das auch zu aller Zufriedenheit taten.

Im Juni fuhr ich dann wieder an den Wörthersee, besprach mit den Schülern und Lehrerinnen der Projektgruppe nochmals alles genau durch. Auch über die Sommermonate waren wir ständig in Kontakt, schließlich bereiteten Anja, Gracia und Max, die Projektschüler, in den Ferien Schritt für Schritt das Programm vor. Bis dann eben zum Countdown am 19. 9.: letzte Besprechung; und zum Start am 20.9., der Ankunft der 54 Freunde, 21 aus Österreich, 16 aus Italien, 9 aus der Schweiz, 4 aus Deutschland, 2 aus Kanada und nicht zuletzt 2 aus der Slowakei.

Begeisterung rief zuerst einmal das schöne Wetter hervor, fast alle kamen aus Gegenden angereist, wo gerade der Herbst angebrochen war – in Klagenfurt strahlte uns eine klare Spätsommersonne an, der See zeigte sein schönstes Blau, die Karawanken ihre schärfsten Konturen, und das Hotel spielte alle Stückerl: herrliche Lage und Aussicht, freundliches Personal, nette Zimmer, schöner Speiseraum, gutes Essen usw.

Zur Begrüßung servierten uns Anja, Gracia und Max gekonnt Sekt, teilten das dreisprachige Programm aus und präsentierten sich als freundliche und kompetente guides für Klagenfurt. Beim Abendessen wurden wir mit Musik begrüßt (vielen Dank an Elisabeth Friedrich, Violine, und Heinz Gallist, Akkordeon), …

… wir tafelten, trafen alte Bekannte und schlossen neue Bekanntschaften. Die SchülerInnen unterrichteten uns in Kursform über die Eigenheiten des Kärntner Dialekts, eine „Kurzform“ des Deutschen, und danach ging es los mit der Singerei. Elisabeth begleitete uns auf der Gitarre, brachte den Ignoranten das Servaslied bei und Gitti Magnes, Projektcoach der Schülergruppe, hob mit ihrer wunderbaren Sopranstimme zu einem prächtigen Jodler an. Schöner geht’s nicht!

Der Samstag-Vormittag war der Stadt Klagenfurt gewidmet. Die SchülerInnen führten uns zuerst zum Lindwurm, dessen Geschichte sie uns ausführlich erklärten, dann vorbei an den schönen Barockbauten auf den Turm der Pfarrkirche mit einem prachtvollen Rundblick auf die sonnige Landschaft, und wieder hinunter in die vom Wiener Maler des fantastischen Realismus Ernst Fuchs zum Thema Apokalypse gestaltete Kapelle, mit scharfer Kritik an Technik und Lebensweise und einer Büste des Maitre selbst, und schließlich zum Neuen Platz, wo ein Markt mit Bioprodukten aus der Gegend – Slowenien, Friaul und Kärnten – stattfand.

Um 13h30 holte uns dann der Bus ab, um uns zuerst zum Herzogstuhl, einem geschichtsträchtigen und im unseligen „Volksgruppenstreit“ umstrittenen Ort, und dann zur Burg Hochosterwitz zu bringen. Durch die 14 Tore ging es steil den Burgberg hinauf, nach jeder Kurve gab es ein „Ah und Oh“ für die schöne Aussicht. Durch die Räumlichkeiten führte uns ein riesenhafter Kärntner Slowene in mittelalterlicher Burgknappentracht, der unserer Slowakin Kveta erklärte, in Kärnten habe „man“ nichts über für die slowenische Kultur. Er hat wohl Recht! Denn auch wir hatten kein einziges slowenisches Lied in unserer Singmappe, die allerdings im fernen Wien zusammengestellt worden war, parat! Trotzdem Asche über unser Haupt!

Am Parkplatz vor der Abfahrt von Hochostewitz jedoch kam es zu einem Ausgleich: da spielten ein paar slowenische Musikanten auf und unsere tanzenden Schwestern Doro, Monika und Eva schnappten sich die besten Tänzer der umstehenden Reisegruppe aus dem Nachbarland und legten ein paar flotte Polkas hin. Auch Max aus der Schülergruppe kam nicht ungeschoren davon und machte seine ersten Tanzschritte, gar nicht so unbegabt, nur an der Übung fehlt es.

Abends leiteten nach der Tafelmusik von Elisabeth und Heinz zuerst die tanzenden Schwestern unsere Schritte an, und dann begann Paulus – ein Modellkärntner, der kärnterdeutsch und -slowenisch spricht und wie wir alle, bloß direkter, aus Afrika stammt – mit seinem Trommelprogramm. Es gelang ihm und seinem Assistenten sowie den Schülern, so ziemlich alle, auch die skeptischsten unter uns, in irgendeiner Form, sei es durch afrikanische Kleidung, sei es hinter den Trommeln, sei es durchs Tanzen oder mindestens im Herumstehen in seine Rhythmen hineinzuziehen. Es war einfach großartig! Ein extra Dankeschön an Anja, Gracia und Max dafür, dass sie den Abend mit Paulus gemanagt haben.

Sonntag Vormittag teilten wir uns in mehrere Gruppen auf: Die einen machten eine Schifferlfahrt auf dem See, der sich und seine Umgebung in den schönsten Farben präsentierte. Die anderen fuhren zum Pyramidenkogel und bewunderten den neuen Holzturm (der angeblich die Figur von Sophia Loren hat!) und die dritte Gruppe hörte hinter der Kalvarienbergkirche Ingeborg Bachmanns bekanntestes Gedicht: „Es kommen härtere Tage“ und wanderte auf den Spuren der Dichterin den Weg übers Kreuzbergl durch den Wald zum See – wer nahe genug ging, meinen Ausführungen über Bachmanns Text „Drei Wege zum See“ lauschend.

Literaturfreunde auf dem Bachmann-Weg

von der Zillhöhe zum Wörthersee

Auf der Zillhöhe, deren Einsamkeit die Dichterin preist, war ein richtiger Menschenstau, eine Massenwanderung des Klagenfurter Einkaufszentrums war angesagt gewesen. Schnell flüchteten wir zum See, trafen noch einmal im „Sunset“ zum Lunch zusammen, erfreuten uns immer noch des herrlichsten Wetters und verabschiedeten uns voneinander mit der Versicherung uns im nächsten Jahr wieder bei einem Alpe Adria Meeting zu treffen. Wo? Das steht noch in den Sternen, die aber gegen Osten zu ganz deutlich blinken.

Literaturfreunde auf dem Bachmann-Weg

von der Zillhöhe zum Wörthersee

Auf der Zillhöhe, deren Einsamkeit die Dichterin preist, war ein richtiger Menschenstau, eine Massenwanderung des Klagenfurter Einkaufszentrums war angesagt gewesen. Schnell flüchteten wir zum See, trafen noch einmal im „Sunset“ zum Lunch zusammen, erfreuten uns immer noch des herrlichsten Wetters und verabschiedeten uns voneinander mit der Versicherung uns im nächsten Jahr wieder bei einem Alpe Adria Meeting zu treffen. Wo? Das steht noch in den Sternen, die aber gegen Osten zu ganz deutlich blinken.

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Invitation Alpe-Adria 2013 Klagenfurt

INVITATION to this year’s ALPE-ADRIA MEETING September 20-22, 2013
Klagenfurt/Celovec, Carinthia (Austria)
2013-09-20_InvitationAlpeAdriaKlagenfurt
(in English, German and Italian)

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Reisen mit „Servas“

erschienen in der Zeitschrift „Contraste. Die Monatszeitung für Selbstorganisation“ Juli/August 2013

„With every true friendship we build the basis for World Peace…“, so (oder genau zitiert nach Gandhi) steht es auf servas.org, auf diversen servas-länderwebsites und -newslettern. Das hat nicht unmittelbar mit Reisen zu tun, es war aber der historische Ausgangspunkt von Servas und bleibt sein Herz. Seit bald 65 Jahren. Die Idee kam nach dem Zweiten Weltkrieg. Deutsche aus dem zerschlagenen Nazireich sollten die Möglichkeit haben, mit Leuten aus den überfallenen Ländern in Kontakt zu treten und umzulernen, das Gift des Nationalismus, das die Köpfe verpestet, sollte bei aufgeschlossenen Leuten im gegenseitigen Kennenlernen über die Grenzen hinweg ein Antidot finden. ServasianerInnen liegen demnach bei National- und Heimatstolz und dergleichen Dingen zumindest ziemlich weit hinten in den Rängen.

Das Wort Servas ist Esperanto und meint „du dienst“, „bewirtest“. Reisen mit Servas sind nicht Pauschalreisen im Club Med, auch kein Braten am Teutonengrill der Strände, keine Gelegenheit, einmal im Jahr vom Rhythmus von Arbeit und Konsum ins bloße Konsumieren umzuschlagen. Servas ist ein bisschen jenseits davon, es ist etwas für Leute, die auf andere Menschen neugierig sind, sich auf andere mit Respekt und Freundlichkeit einlassen wollen, sich auf neue Horizonte freuen, ein Stückchen eintauchen in den Alltag von anderen, sich dabei auch gerne nützlich machen. Ich war mit Gastgebern auf einer Hochzeit und habe einem Host bei seinem monatlichen Großeinkauf geholfen, ein Uni-Mensch hat uns (meine Frau und mich), weil wir über Herbert Marcuse und Angela Davis sprachen, zu deren Institut geführt, und Geschirr gespült haben wir auch, vor allem aber haben wir mit unseren Gastgebern lang und meist auch intensiv gesprochen, auch über unsere Ansichten und darüber, was wir dafür tun und tun wollen. Und wer zuhören kann bei solchen Besuchen, erspart sich manches dicke Buch.

Zwei Tage Besuch ist die Servas-Regel. Manche Gastgeber sind in Lebenslagen, wo auch der Alltag einen mehrtägigen Besuch zulässt, und bieten das von sich aus an, von vornherein oder weil sich der Besuch so angenehm und fruchtbar anlässt. Wer eine Wohnung zum Tauschen hat, mag das gerne kombinieren – „home exchange“ (geht auch mit manchen ServasianerInnen) und sich mit „local Servas people“ treffen (in großen Städten mag das auch bei nur 20.000 hosts weltweit prächtig funktionieren.).

Globetrotter sein oder die Welt empfangen

Es gibt Leute bei Servas, die derzeit nicht oder nicht mehr verreisen, sie warten auf die große Welt mit Erfolg daheim, die meisten beherbergen Gäste, manche treffen sich bloß mit ihnen zum Essen, zu Kaffee und Reden, zeigen ihnen ihre Stadt und so. Ein Gutteil jedoch ist einmal Gastgeber, ein andermal auch Reisender. Die Frequenz ist je nach Gelegenheit und Lust drauf höchst unterschiedlich. Wir selber nehmen und bekommen relativ viele Gäste, im Schnitt einmal im Monat. Unser erster kam aus Australien, später dann noch zwei weitere. Andere aus der hiesigen Alpenrepublik und den Nachbarländern Ungarn, Slowakei, Italien, Schweiz und Deutschland. Aus Frankreich sowieso (meine Frau ist ausgesprochen frankophil), aus Reunion, England, Spanien, den USA, Kanada, Brasilien, Mexico, der Ukraine, Russland, Schweden, Japan und wahrscheinlich auch noch ein paar andern Ländern. Im Alter zwischen 17 und 75, allein und paarweise, vom Schüler bis zur Pensionistin, Sozialarbeiter, Beamte, eine Psychiaterin, LehrerInnen, Arbeitslose, Techniker, Schweigsame, Wissbegierige und Plaudertaschen. Und wer weiß, wer da noch kommen wird. Wir sind ja noch keine zehn Jahre dabei. Gar nicht so selten aber werden hosts und travellers Freunde, der Kontakt bleibt aufrecht, die Besuche werden gegenseitig.

Servas.org

Regionale und länderübergreifende Treffen und Projekte nehmen zu. Die Servas-Gruppen haben offenbar eine Menge Leute, die derlei einfach mit Freude auf die Beine stellen, denn Cash gibt es fürs Organisieren nicht. Menschen aus aller Welt zusammen und ins Gespräch zu bringen ist der Focus, Frieden und Verständnis Stiften das Augenmerk. So findet an Überregionalem z.B. in näherer Umgebung ein „International Servas Summer Meeting“ zu „Berlin between War and Peace“ ebendort im nächsten August statt (www.servas.de) und im September in Klagenfurt das jährliche „Alpe-Adria“-Treffen mit Leuten aus der Region und dem Rest der Welt (austria.servas.org). Auf servas.org findet sich diesbezüglich ein Überblick, was da alles unterwegs ist.

Und wie kommt eins in den Verein? Natürlich hat sich auch ins altehrwürdige Servas die Elektronik eingeschlichen. Es gibt Mailinglisten, die host lists haben elektronisches Format und werden inzwischen von den meisten Gruppen in diesem den Reisenden auch zur Verfügung gestellt. Und wer mehr über Servas wissen will, findet Infos auf der zentralen Website servas.org und auf einer Menge regionaler Websites der größeren unter den ca. 160 Ländergruppen. Wenn sich aber Menschen uns anschließen wollen, dann füllen sie kein Formular im Internet aus, sondern arrangieren ein Treffen mit einem Mitglied, einer/m „InterviewerIn“, zum Gespräch über Servas, unsere Regeln, Praktiken und Erfahrungen sowie über ihre Vorstellungen, Erwartungen und Wünsche.

Grenzen überschreiten!

Freilich hat unser Tun und vor allem unser Reisen Grenzen, und die sind gar nicht so weit gesteckt. Der größte Teil der Menschheit kann nicht viel, wenn überhaupt verreisen. Von hier aus kommt eins meist ohne viel Umstände in die meisten Länder der Welt. Umgekehrt nicht. Wer aber aus einem Land des Trikont z.B. in die EU will, steht unter dem Generalverdacht, dass er „uns hier zur Last fällt“. Wer da hineinwill, muss zeigen, dass er mehr zahlen kann, als er meist hat. Selbst ein Zahnarzt aus der Türkei hat uns erst besuchen können, nachdem wir uns verpflichtet hatten, den Staat Österreich in jedem Fall für alle Kosten zu entschädigen, die unser Gast hier eventuell verursachen könnte. Die reichen Länder sind eine Festung mit bürokratischen Mauern, elektronischem Grenzzaun und einer Flotille zur „Abwehr der Fremden“. Mit dem Effekt, dass heute an den EU-Außengrenzen weit mehr Menschen sterben als seinerzeit am Eisernen Vorhang und die Menschen nicht mehr von ihren Regierungen eingesperrt, sondern von „unseren“ ausgesperrt werden. Ist das nicht eine der neuen Formen von Krieg, eine Verletzung der Menschlichkeit, ein Schlaghammer an „the basis for World Peace“? Auch da sollte Servas Grenzen überschreiten!

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Irlandreise

* von Traudi Eibensteiner *

Unsere jüngste Tochter Iris (24) und ich verbrachten 2 Wochen in Irland.
Reinhold war so nett, uns nach Wien zum Flughafen zu bringen und … WEITERLESEN:
Irlandreise.pdf

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Im großen Paradies

* von Hedwig Seyr-Glatz *

Sentierinsieme 12.-18.7.2013 im Naturpark Gran Paradiso. Piemont, Dreiländereck, bestens organisiert von den italienischen Servas-Freunden, allen voran von Carla und Adriano.

Mille grazie!!!

Heidi Schuster, Lorenz und ich von Servas Austria sind mit von der Partie. Heidi kommt über Mailand angeflogen, Lorenz und ich reisen per Auto mit einem zweitägigen Aufenthalt bei Servas-Freunden in Vicenzo an, wo wir gute Servas Gastfreundschaft erleben und weniger gute Erfahrungen mit dem italienischen öffentlichen Verkehrssystem machen.

Im Nationalpark Gran Paradiso gab es zuerst das übliche Eingehwochenende, zu dem mehr als 80 Leute angereist kamen. Das Naturschutzgebiet wird überspannt von einer gewaltigen Hochspannungsleitung und mehrere hohe Staumauern irritieren immer wieder die Blicke der naturbedürftigen Wanderer.

Tagsüber teilten wir uns in drei Gruppen:

Diejenigen, die die unmittelbare Umgebung, das schöne, alte Hotel, den Stausee, die gemütlichen Spazierwege und vor allem das Zusammensein mit Servas-Freunden, die man schon lange kennt, und solchen, die man grade erst kennenlernt, genießen.

Diejenigen, die gerne ein paar Stunden, aber nicht allzu streng wandern, die Mediumgruppe,…

… bei der wir drei mit dabei waren. Am ersten Tag ging es ziemlich steil hinauf, durch mehrere uralte, ehemals von Hirten bewohnte, heute meist verlassene Dörfer, an verfallenden Steinhäusern mit Dächern aus großen flachen Steinen vorbei. Abbröckelnde Wandmalereien, eingefallene Mauern, dazwischen ein Gebäude mit einem intakten musealen Klassenzimmer, eine Kapelle mit Glockenturm, wo grade sogar eine Mesnerin steht.

Wir geraten in eine zahlreiche Schaf- und Ziegenherde, von Hunden gut bewacht. Immer wieder herrliche Frühlingsblumen, mitten im Juli! Ziel war der Wasserfall am Ende des Tales. Wir lagerten für unsere Siesta um eine kleines Kapellchen herum und suchten dann nach der Rast einen Weg direkt zum tosenden Naturschauspiel. Leider waren wir bei denen, die es auf der falschen Seite des Wildbachs probierten.

Die „harte Gruppe“ machte Wanderungen, die noch ein bisschen länger dauerten und höher hinauf gingen.

Abends dinierten wir im Hotel Blanchetti, das nach den Fotos am Gang zu schließen, noch immer den König verehrt, der hier – nach der Übersiedlung ins ferne Rom – sein Jagdrevier als Naturpark stiftete, ansonsten aber sehr angenehm war.

Hauptsprache war natürlich das Italiano – das Piemont ist zudem ein Gebiet, wo Servas sehr stark vertreten ist.

Am Sonntag ging es vorbei an blühendem Almrausch (s.Bild) und entlang sprudelnden Gebirgsbächen zu unserem Ziel, einem Bergsee, wo wir lagerten und dann nach einer Bachüberquerung von die wunderschöne Aussicht auf das ganze Tal des Schutzgebietes genossen.

Der dritte Tag wird dann der anstrengendste, weil wir von den 1500m unseres Hotels nach einer kurzen Busfahrt rauf auf 2500m zum Refugio Savoia stiegen. Da begegneten wir den ersten Murmeltieren, zuerst in Form von Geräuschen, die sich als Warnung vor einem kleinen Fuchs, den wir über eine steile Wiese wieseln sahen, herausstellten. Immer steiler wurde es und dann kamen schon die ersten Schneefelder und Eisseen, unüblich zu dieser Sommerszeit, aber wegen der Schneefälle im Mai war heuer alles sehr spät dran, sagte Carla. Beim Refugio angelangt sahen wir dann die Schneeschmelze in vollem Gange. Von allen Hängen rund um das weite, von Viertausendern umgebene Hochtal flossen Bäche von Schmelzwasser und dazwischen wuchsen weiße Anemonen, Kuhschellen und Soldanellen.

Ab 16 Uhr kommen die Murmeltiere und holen sich ihr Futter; sie sind trotz des langen Winters erstaunlich fett, aber trollen sich gleich sehr gelenkig, wenn man ihnen zu nahe tritt. Im Refugio sind wir dann 2 Tage untergebracht, machen von dort 2 Touren, eine zu einem Pass, von dem es einen herrlichen Ausblick auf den Gran Paradiso (4000), der sich nur 5 Mal im Jahr wolkenlos zeigt, gab…

… und am letzten Tag eine Tour zu einem Pass in über 3000m Höhe, von dem aus man den Mont Blanc sehen sollte. Leider war uns da das Wetter nicht gut gesonnen. Vor der letzten Steigung zog Nebel auf, sodass Carla und Adriano meinten, wer wolle, könne auf eigene Verantwortung hinaufgehen, sie aber machten, die echten Sportler bewundernd, eine längere Pause. Lorenz und ich waren beim Großteil, während Heidi mit den forschen Bergsteigern die Höhe erklomm – um festzustellen, dass der Nebel nicht so schlimm war, aber der Montblanc hinter den Wolken versteckt blieb.

Abends in der Hütte wurde an einem Tisch mit Peters Anleitung munter gespielt und viel gelacht. An einem anderen Tisch wurde auf einem Bogen Papier aufgezeichnet, wer schon bei wem zu Besuch war. Eine interessante Landschaft von Begegnungen entstand.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt bei strömendem Regen im hoffnungslos überfüllten Bus vorbei an steilsten Berghängen mit Blick über hunderte Meter tiefe Abhänge – so manchem/r fielen uralte, längst aus dem Gebrauch gekommene Gebetsformeln ein um die Angst vor dem Absturz nicht allzu mächtig werden zu lassen. Und sie nützten: alle kamen unbeschadet ins Tal!

Am letzten Abend waren wir wieder in demselben Hotel wie am Wochenende, mit Sang und Klang, vielen Einladungen, Versicherungen, gerne auf Besuch zu kommen, und konkreten Abmachungen ging die Servas-Bergwoche zu Ende.

Wichtige Frage am Ende jedes Sentierinsieme:

Wer wird das nächste organisieren? Servas Austria ist hier (bisher?) bloß Gast. Wer ist dran in der Reihenfolge:

Deutschland war’s im Jahre 2010, die Schweiz 2011, Frankreich 2012!

Also keine Frage: die Deutschen beginnen zu diskutieren, wo wann wer beim nächsten Organisationsteam dabei sein wird. Beim fröhlich stressfreien Wandern wollen ja die meisten so auch wir wieder mitmachen!

und hier ein paar 100 von den 3000 Fotos von Rui Melo:
http://www.flickr.com/photos/12769585@N04/sets/72157634870331165/

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Gute Kombination

Zuerst offenes Vorstandstreffen in der Josefstadt…

… und dann Besuch beim Heurigen Hermann in Ottakring:

Eine altbekannte Servas-Freundin aus Indien und zwei junge Gäste aus den USA machen unsere Runde Servas-like.
6.7.2013 das denkwürdige Datum

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