Sentierinsieme 2011 in Flumserberg, Schweiz

* von Hedwig Seyr-Glatz *

Heidi Schuster hat uns schon im Vorjahr so viel über diese wunderbare Servasveranstaltung der Italiener, Schweizer, Deutschen und Franzosen erzählt,

dass wir sie dieses Jahr nicht versäumen wollten. Leider war der Hauptteil, nämlich die 4tägige Bergwanderung, schon im Jänner ausgebucht, aber wir „durften“ an den 3 „Vorbereitungstagen“ im Hotel Chufirstenblick teilnehmen. Und die waren schon so vollkommen, dass wir die Trekkingtour zwar konditinell, aber emotional gar nicht mehr ausgehalten hätten! 2 Tag hintereinander eine 5 stündige geführte Wanderung; die ca 75 Teilnehmer teilten sich selbst einer leichten, einer mittleren und einer schwierigeren Gruppe zu. Die organisatorische Leitung lag bei der Schweiz und damit bei Elsbeth Marti, die das charmantest schaffte; kundige Unterstützer waren Ulrike aus Deutschland und Fridolin aus der Schweiz, Peter aus München. Heidi Schuster bot Jogaübungen um 7 Uhr früh an! Alles klappte bestens, abends wurde gesungen, gespielt und klarerweise viel geredet und Bekanntschaft gemacht. Nicht nur wir 3 Österreicher waren Exoten, sondern auch einige US-Amerikaner, eine Japanerin und 9 junge Türken aus Istanbul. Während der Großteil der Gruppe nach den beiden Trainingstagen 4 wunderschöne Trekkingtage erlebte, machten wir uns dann auf den Weg zu einer kleinen Besichtigungsrunde der Ostschweiz: Einsiedeln und St. Gallen zeigten uns nicht nur die ältesten Kulturgüter des Landes, sondern auch, dass es fromme Schweizer gab und gibt. Abends wurden wir von Hans und Ruth Bösch in Amlikon empfangen, eine Servas-Begegnung der ganz feinen Art. Hans erzählte uns von seinen 7 Amerikajahren seiner Jugendzeit, zeigte uns den Bauernhof, einen wunderschönen Fachwerkbau aus dem Jahre 1798, seine Kunstwerke, eine Gämse, einen Senn, eine Kuh, einen Hund aus Beton in Lebensgröße, sowie seine wunderschönen und lebendigen, Milch liefernden Ziegen und den kleinen Ort. Ruth kochte auf, erklärte uns die Familiensituation und führte uns am nächsten Vormittag durch den schönen Thurgau zu Tochter und Enkerl an den Bodensee, wo wir eine angenehme Badestunde mit weiteren Erzählungen aus Ruths Leben genossen. Die Trennung nach nur einem gemeinsam verbrachten Tag war warm und herzlich, wie es sich für einen Servas-Abschied, der immer die Hoffnung auf ein Wiedersehen enthält, gehört. „Hallo, welches Monat haben wir?“ Eine sonderbare Begrüßung erhielten wir am nächsten Abend im tirolischen Durchholzen von Manfred Sagl! Und dann kam es dick: „Juni“. „“Richtig“, antwortete er freundlich, „aber ihr habt euch für 28. Juli angekündigt. Seid ein wenig eurer Zeit voraus!“ Ja, sowas kann einem im Übereifer von Servas-Reise-Vorbereitungen passieren. Mehr als peinlich war uns das. Nur Manfred hat unsere missliche Lage großartig geschaukelt: er erklärte die Situation für eine Generalprobe und die Aufführung wäre dann einen Monat später! Der Kühlschrank spuckte einige essbare Lebensmittel aus, Manfred brachte sie in köstlich gegrillte Form, wir verzehrten sie genüsslich, jedoch beschämt; die kleine Wanderung durch die liebliche almige Landschaft beruhigte unsere aufgewühlten Gemüter; der Abend war gerettet. Für Manfred Sagl beantragen wir den höchsten Servas-Orden fürs Meistern verflixter Situationen mit unerwarteten Gästen. Wir müssen allerdings hoffen, dass wir nicht wegen ungenauer Vorbereitung ausgeschlossen werden!

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