Mit Servas in Paris

* von Hedwig Seyr-Glatz *

Gespräche über Genealogie, Geschichte (vor allem die Zeit der deutschen Okkupation von Paris), Vogelarten, Gestalttherapie, Kindererziehung und nicht zuletzt die internationalen, die …

französischen und österreichischen Servasregeln sowie Erfahrungen von uns Interviewern – das waren die Themen bei unserem zweitägigen Aufenthalt bei Violette und Basile Ginger im 16. Bezirk von Paris Anfang März dieses Jahres.

Basile doziert, Hedwig lauscht

Es war ein Erlebnis ersten Grades, von diesen beiden gastfreundlichen, aufgeweckten und interessierten langjährigen Servas-Mitgliedern (Jg 1917 und 1925!) aufgenommen zu werden. Bereits eine Stunde nach unserem Eintreffen stellte Violette fest, dass wir miteinander redeten wie Freunde, die sich seit vielen Jahren kennen und mögen. Streng waren sie freilich: Zwei Mal miteinander zu dinieren, das ist für sie eine eiserne Servas-Regel. Wir Jungen (beide zarte 60) wären da nicht so rigoros gewesen.

Ohne Generationskonflikt :-)

Nach dem Verabschieden jedenfalls winkten sie uns vom Fenster wie Leuten zu, die man in der nächsten Zeit wiedersehen wollte. In unserer Begegnung war alles drinnen, was man sich an Positivem wünschen kann: Gastlichkeit, Herzlichkeit, Wärme, Hilfsbereitschaft, Austausch von Servas- und Lebenserfahrungen.

Sechs Pariser Adressen hatte ich Ende Jänner angeschrieben; Basile antwortete als erster gleich eine Stunde nach meiner Anfrage positiv. Stefane Berche, den ich auch angeschrieben hatte, lud uns zu einem Abendessen in seine Wohnung in Prachtlage am Boul. St. Germain mit Aussicht auf den Eiffelturm sowie auf das Quartier Latin ein. Ihm verdanken wir mehrere Tipps:

* den „Quai Branly. L’Autre Musée“ (am ersten Sonntag im Monat gratis, aber jederzeit einen saftigen Eintritt wert);

* die städtischen Museen sind übrigens immer gratis und

* das relativ neue „Memorial de la Shoa“ (gleich hinter dem Hotel de Ville, auch am Montag offen)

Zwei weitere Servas-Leute konnten uns nicht unterbringen, aber verwiesen uns auf Adressen in den Vororten, die nicht so oft angeschrieben würden wie die im Zentrum, jedoch auch gerne Gäste aufnehmen.

Das ist ein recht guter Schnitt bei den Antworten.

Die restliche Zeit unseres zehntägigen Aufenthalts verbrachten wir in einer Tauschwohnung unweit vom Arc de Triomphe – die Besitzer waren gleichzeitig eine Woche bei uns in Wien.

Liebe Leserinnen, auf zu den Servas-Freunden in Paris!

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